Donnerstag, 30. April 2015

Doppelgarage - Abstellraum gefliest

Im Rahmen des Hausbaus mussten wir bereits lernen, warum viele lieber Teppichboden statt Laminat verlegen. Durch die Eigenleistungen rund um die Garage lernten wir nun dazu, warum viele lieber Laminat an Stelle von Fliesen verlegen.

Letzteres ist nicht schwer, aber dennoch mit seinen vielen Arbeitsgängen ein Aufwand, den man nicht unterschätzen sollte.

Nachdem der Raum vollständig leer geräumt war, wurde der Boden gereinigt und anschließend grundiert. Ähnlich wie bei einer Wand soll damit verhindert werden, dass der Untergrund zu durstig ist und so zu schnell das Wasser aufsaugt, was beim Fliesenkleber wie auch Fugenmörtel schlecht für den Baufortschritt wäre.

Die Grundierung ging mittels Quast schnell von Statten, so dass bereits am Folgetag mit dem Fliesen begonnen werden konnte. Problematisch gestaltete sich bis dahin die Fliesensuche, da die ursprünglich gewählten aus einem Baumarkt nicht geliefert wurden und die Bestellung storniert werden musste, aber so per Zufall in einem teurer vermuteten Fachmarkt die Ideal-Fliesen gekauft werden konnten.

Diese in leichtem Beige mit Salz und Pfeffer (schwarz weiße Punkte) durchgefärbten Keramikfliesen messen rund 20 Quadratzentimeter und haben eine beachtliche Dicke von 1,5 Zentimetern.
Das benötigte Fliesenlegerwerkzeug nebst Waschset wurde größtenteils günstig im Internet und Verbrauchsmittel im nahen Baumarkt gekauft.

Nach dem Lesen diverser Onlineartikel und Anschauen einiger Videotipps wurde der Fliesenkleber angerührt und erstmals auf den behandelten Estrich verteilt. Dabei wurde nur etwas auf einer kleinen Fläche zur Probe aufgetragen und mittels Zahnkelle durchkämmt. Wichtig ist, dass die Zahnkelle richtig über den Estrich kratzt, damit die in diesem Fall gewünschten 8 mm Kleberdicke auch tatsächlich erreicht werden.

Für ein möglichst gerades Bild wurden sogenannte Fugenkreuze gekauft. Da sie multifunktional sind (Auflage für Wasserwaage, etc.) wie auch als eine Art neue Generation nicht ganz günstig waren, wurden diese nach kurzer Antrocknungszeit herausgezogen und am Folgetag mittels Spitzzange für den wiederholten Einsatz von Kleberresten befreit. Pro Feierabend konnte 1 Quadratmeter gefliest werden, so dass nach 12 Abenden die Fläche größtenteils belegt war. Randbereiche wurden ausgemessen und aufgrund der Fliesendicke zum professionellen Schneiden gegeben. Nachdem auch die Ränder verlegt waren, galt es die Fugen zu schließen.

Dazu wurde der Fugenmörtel angerührt und mittels Gummiabzieher in die 5 mm breiten Fugen verfüllt. Nach kurzer Antrocknungszeit wurden die Fliesen und Fugen von Mörtelresten befreit und dann die Fläche sich selbst zur Trocknung überlassen.
Schon am Folgetag zeigten sich auf den eigentlich durchgängig in dunklem grau geplanten Fugen viele Stellen mit fast weißen Ablagerungen, was Salze und Kalk sind.

Das sehr kalkhaltige Trinkwasser, was bei diesem relativ großen Fugenquerschnitt recht viel enthalten war, hat so seine Spuren hinterlassen. Hinzu kommt, dass die hochwertigen Keramikfliesen wie auch der grundierte Estrich kaum Wasser aufnahmen und so die Fliesenfugen fast abgesoffen sind.
So verdrängte der enthaltene Zement im Fliesenmörtel Salze und Kalk nach oben und trocknete nur langsam durch. Im nächsten Raum wird mit Wasser vorsichtiger agiert, aber dann gilt es ein Ausbrennen des Mörtels zu vermeiden...

Nach einer grundlegenden Reinigung besserte sich das Bild deutlich, bedarf es aber noch mehrerer Reinigungen, ehe die Fugen einheitlich sein werden. Letztlich darf man aber nicht vergessen, dass es nur ein Abstellraum ist, von dessen Boden man wahrscheinlich nach Bezug kaum noch etwas sehen wird...

Zu guter Letzt wurden die Ränder und Dehnungsfugen mittels Füllschnüre und Silikon verfüllt.
Dieses gestaltete sich aufgrund ausgesparter Sockelleisten auf den rauen Steinen nicht gerade einfach, aber mit Ruhe und Geduld gelang auch diese Arbeit mit der sehr klebrigen Masse.
Nun ist der Abstellraum bezugsfertig und wartet auf den Einzug von mehreren Schwerlastregalen, um Werkzeuge und viele Dinge vom Spitzboden aufnehmen zu können.

Rückblickend wurden gut 250 Fliesen verlegt, verfugt und gewaschen; hinzu kommen rund 15 Meter an Silikonfugen. Diese Eigenleistungen kosteten zwar Kraft und etwa 40 Stunden Freizeit, dafür konnten aber gut € 2.000 eingespart werden. In diesem Zeitaufwand ist auch ein nicht unerheblicher Anteil an Reinigungen der Werkzeuge enthalten. Die Verteilung auf mehrere Abende war zudem zielführend, da einem diese Arbeit fremd ist und so die körperliche Verfassung für längere Aktionen kniend fehlen. Zudem trocknen Reste an den Gerätschaften nach 3 Stunden ein, weshalb man sich ohnehin mit zeitnahmem Reinigen beschäftigen muss.

Als nächstes steht das Gäste-WC der Garage auf dem Programm, was nach etwas Gartenarbeit angegangen werden soll. Dazu später mehr.

Bis dahin zeigen nachfolgende Fotos den zunehmenden Bodenbelag bis zur Fertigstellung: