Freitag, 10. Oktober 2014

Doppelgarage - Türen und Fenster eingebaut

Im Volksmund gilt ja bekanntlich die Redewendung "Schuster bleib bei Deinen Leisten", doch das findet bei den meisten Hausbesitzern kaum Anwendung, schließlich kann man durch Eigenleistungen eine Menge an Geld einsparen.
Während wir den Einbau der Sektionaltore letztlich einer Fachfirma übertragen haben, sollte der Einbau der Türen und Fenster als Eigenleistung durchgeführt werden.

Bis zu dieser Entscheidung wurden viele Internetseiten studiert und diverse Montageanleitungen, auch als Video, gesichtet. Als die Materie verstanden war, machte sich der Bauherr an das grundlegende Aufmaß und holte zur Kostenplanung parallel Angebote regionaler Fachbetriebe ein. Deren Preisvorstellungen verfestigten die Zielsetzung, diese Gewerke als Eigenleistung durchzuführen.

Nach dem Aufmaß erfolgte die Bestellung im Internet, bei der allein die Türen und Fenster nur 50% von dem kosteten, was im günstigsten Fall durch einen Fachbetrieb angeboten wurde.
Hinzu kamen Materialien, die wir eigens für die Montage beschaffen mussten. Dazu zählten Schraubzwingen, Kompri-Dichtbänder, Montageschrauben, längere Bohrer, Türspanner, PU-Schaum/-Füllschnüre, Silikon und Holzkeile.

Alles in allem konnten wir € 2.000 bei drei Außentüren und vier Fenstern einsparen, ohne auf Einbruchschutz, Wärmedämmung und Ornamentverglasung zu verzichten.

Im Anschluss an die Bestellung, die bei zwei verschiedenen Anbietern erfolgte, musste die Produktionsphase abgewartet werden und statt der angekündigten 6 Wochen Lieferzeit, kündigten Speditionen bereits nach 3 Wochen die maßangefertigten Waren an.

Die Fahrer überzeugten durch Freundlichkeit und lieferten die Waren sogar bis in die Garage, was aufgrund der schweren Elemente wirklich kräftesparend war. Nach einer optischen Kontrolle machte sich der Bauherr noch am Liefertag, zunächst kamen die Türen, frisch ans Werk.
Die erste Tür wurde ausgepackt, das Türblatt vom Rahmen getrennt und der Rahmen in die Öffnung gestellt. Dann wurde der Rahmen ausgerichtet, Maß für die Kompri-Dichtbänder genommen und diese angeklebt. Anschließend wurde der Rahmen in Waage gebracht, mittels Schraubzwingen sowie Holzkeilen fixiert und durch Türspanner stabilisiert.

Das Bohren gestaltete sich schwieriger als ohnehin schon geplant.
Dazu muss man wissen, dass wir eine Dämmung zwischen Klinker und Hintermauerwerk haben, der Rahmen genau diesen Bereich abdeckt, folglich ein einfaches nach links/rechts bohren nicht halten würde und wir wegen der nicht geplanten Putzarbeiten auch keine Montageschienen einsetzen wollten. Also musste schief ins Mauerwerk gebohrt werden, was aufgrund der Rahmendichtungen leider nicht wie gedacht in den Kalksandstein sondern in den Klinker möglich war.
Dabei musste entsprechend vorsichtig agiert werden, um keinen Stein zu sprengen oder sichtbar nach außen zu bohren... Gebohrt wurde stets auf einer Seite, dann wurden Montageschrauben reingedreht und die nächste Seite bearbeitet.

Pro Tür wurden zwei Stahlbohrer verschlissen, die selbst bei fehlendem Kontakt mit Stein schon wegen der Metallschienen im Inneren der Rahmen einfach Stumpf wurden. Bei den Fenstern wurde jeweils ein Stahlbohrer verschlissen, was aber bei den Baumarktbohrern aufgrund des niedrigen Preises und der einmaligen Arbeiten zu verschmerzen war und wirtschaftlicher ist, als sich teurere Bohrer sowie Technik für das Schleifen zuzulegen.

Mit Ruhe, Umsicht und zunehmender Routine gelang eine Tür nach der anderen und dann konnten die zwischenzeitlich gelieferten Fenster eingebaut werden, die keine Herausforderung mehr darstellten. Hier musste man aufgrund der Rollschicht-Fensterbänke aber die Maurertoleranzen beachten und durch Unterfüttern manchen schiefen Stein, auf dem die Fenster aufliegen, kompensieren.

Abschließend wurden die Spalte mit PU-Schaum sowie -Füllschnüre weiter abgedichtet, die Griffgarnituren montiert (teilweise die dafür notwendigen Bohrungen vorgenommen) und bei den Türen Schließzylinder eingesetzt. Zeitnah folgen noch Fensterbänke wie auch innere und stellenweise äußere Silikonfugen, damit die Gebäudehülle nicht nur dicht ist, sondern auch ein perfektes Erscheinungsbild bekommt.

Rückblickend gab es keinen Sachschaden, allerdings einen entscheidenden Planungsfehler:
Das Bestellmaß der nach außen zu öffnenden Türen muss aufgrund des Anschlags an das überstehende Klinkermauerwerk kleiner angegeben werden, als bei nach innen zu öffnenden Türen. Sollte der Rahmen für die Montage in der Baulücke dann zu schmal werden, muss man eine sogenannte Dopplung bestellen. Ein Klick auf "nach außen öffnend" reichte leider nicht aus und entscheidet nur über wetterfeste Bänder sowie nach innen ausgerichtete Füllungen.
Aufgrund der nun zu großen Türblätter konnte eine Tür nur nach innen öffnend eingebaut und für eine andere musste etwas das Mauerwerk angepasst werden.

Als Fazit kann man sagen, dass die Kostenersparnis diesen Aufwand von rund 30 Arbeitsstunden rechtfertigt, aber man bei Wohnräumen und dem hohen Anspruch an eine perfekte Dichtheit sowie Optik besser auf Fachbetriebe zurückgreift. Mit einem Dämm-U-Wert von 1,1 bei Fenstern und Türen sind für eine Garage aber sicher außergewöhnlich gute Werte erzielt worden.

Als nächstes stehen die Fertigstellung des Abstellraums und Gäste-WCs in der Garage auf dem Plan, welche noch durch Innentüren abgetrennt werden sollen. Wir werden berichten, wenn auch dieser Bereich abgeschlossen ist.

Nachfolgende Fotos zeigen Schritte des Tür-/Fenstereinbaus: