Mittwoch, 14. August 2013

Doppelgarage - Erdarbeiten und Fundamente

Die eher spontan entstandene Idee, die wichtigen Erdarbeiten in Eigenleistung zu erbringen, ist gelungen!
Mit viel Körpereinsatz, guter Planung und einer zufälligen Leihgabe konnten kurzfristig die Fundamente gegossen werden.

Doch alles der Reihe nach:

Wie im letzten Beitrag erwähnt, entstand beim Blick auf das Budget und die Preisvorstellungen der Fachfirmen die Idee, dass wir uns an den Erdarbeiten selbst betätigen wollen.
Zu erst schauten wir einen Termin aus und haben all die eingeladen, die ihre Hilfe in der Vergangenheit angeboten hatten. Nun wussten sie zwar nicht, für welch' kräftezehrenden Tag wir die Angebote aufgespart hatten, aber soweit zeitlich möglich, folgten erfreulich viele unserer Einladung.

Im Vorfeld kümmerten wir uns um einen Bagger, der nur wenige Hundertmeter entfernt von unserer Baustelle steht, uns des öffteren auffiel aber aus dem Blickfeld hinter dem Haus des Eigentümers verschwunden war. So warfen wir einen Suchzettel in den Briefkasten des vermuteten Besitzers ein und siehe da, es klingelte das Telefon und der Kontakt war erfolgreich hergestellt.

Bevor nun die Helfer die zahlreichen Gräben für die Streifenfundamente graben konnten, musste das Grundstück vorbereitet werden, was wir zeitlich offen geschrieben unterschätzt hatten. Da der Termin stand, musste mit entsprechend erhöhtem Arbeitsaufwand das Vorziel erreicht werden. Nach rund 15 Stunden überwiegendem Baggereinsatz konnte die zwischenzeitlich beauftrage Baufirma (sie gaben als 3. ein Angebot ab - das Beste zum Schluss ;) den Baukörper einmesen und auf sogenannten Jochen (Holzrahmen) festhalten.

Die Firma Hake Bau kommt aus Diepenau (NI) und war auch eine Empfehlung unseres Architekten, der bereits mehrere Projekte erfolgreich mit dem Familienunternehmen realisieren konnte.

Nach einer kurzen Einweisung der Bauherren durch die Baufirma in das, was wir bei den Erdarbeiten zu beachten haben, teilten wir unsere Helfer ein und legten los. Unter den Helfern gesellte sich auch ein Elektriker, der beruflich zahlreiche Erdarbeiten mit einem ähnlichen Bagger erledigt, so dass die Rolle des Baggerfahrers an diesem Tag nicht dem Bauherren zu Teil wurde.
An den Stellen, wo wir Rohrleitungen vermuteten oder zu dicht an das Haus kamen, wurde mit Schaufeln in Handarbeit gegraben, alles weitere meisterte der Bagger(fahrer).

Am Tagesanfang (Samstag, 10.08.2013) fragte die Baufirma noch, wie viele Tage wir angesetzt hätten und wann der Beton kommen soll. Unsere ehrgeizige Antwort, dass wir noch am gleichen Tag fertig werden wollen und der Beton am nächsten Werktag fließen könne, sorgte bei den Handwerkern für Erstaunen.
Deren Reaktion, dass wir ja auch fertig werden müssten, da durch das Wetter, egal ob Trockenheit oder Feuchtigkeit, die Gräben sonst wieder einstürzen könnten, versetzte uns in leichte Verunsicherung.

Während die Bauherrin sowie Helfer anfingen zu schaufeln und der Bagger den Baukörper um weitere 20 cm vertiefte, klemmte sich der Bauherr ans Telefon und versuchte eine Firma zu finden, die möglichst kurzfristig den Erdhaufen entsorgen könnte. Das stellte sich als schwierig heraus, da viele Firmen an einem Samstag schlecht zu erreichen sind. Aber letztlich gelang es uns, auch diese Hürde erfolgreich zu nehmen.

Nach knapp 8 Stunden waren alle vorgegebenen Gräben gezogen und Rohre freigelegt. Bei den Arbeiten stießen wir auch gleich auf einen versteckten Mangel an einer im Zuge des Hausbaus verlegten Regenwasserleitung. Um den Baufortschritt nicht zu gefährden wurde das Rohr an allen zu betonierenden Stellen mit einem größeren Rohr überzogen, so dass der Austausch unabhängig vom Garagenbau erfolgen kann.

Ein großer Dank gilt allen Helfern für diesen selbstlosen Einsatz und dem Wetter, dass nach hochsommerlichen Wochen pünktlich zur Eigenleistung mit angenehmen 22 °C als hilfreich bezeichnet werden kann.

Nun hieß es hoffen, dass kein Starkregen die harte Arbeit zunichte macht.
Obwohl es gleich 3 extreme Wetterlagen gegeben hatte, hielten die Gräben dank des lehmigen Bodens stand.

Am Dienstagmorgen (13.08.2013) rückten ein Lastzug nebst Bagger an, die die Erde, welche wir als Berg auf der Auffahrt deponiert hatten, Stück für Stück verlasteten und abtransportierten.
Da die Erde aus Mutterboden, Lehm und Schotter bestand, wurde diese gleich zur Mülldeponie gebracht.
Insgesamt fuhr der Lastwagen gleich zwei Mal und transportierte in nur 3 Stunden rund 32 Kubikmeter, also gut 50t ab.

Am Nachmittag kam die Baufirma, um die Arbeiten des Samstags abzunehmen und Vorbereitungen für die Betonarbeiten zu treffen. Nur auf der Westseite der Garage waren wir zu großzügig beim Erdabtrag, so dass dort mit Hilfe von Holzbalken eine Schalung errichtet wurde.
Zu diesem Zeitpunkt musste bereits festgelegt werden, wo das Abwasser und Regenwasser entlang geführt werden soll und wo Frischwasser benötigt wird, da dafür bereits Leerrohre passend eingebaut werden mussten.

Der Betonmischer lieferte 7,5 Kubikmeter Stahlfaserbeton, so dass in unseren Gräben nun rund 17t als Streifenfundament trocknen. In den frischen Beton steckten die Maurer noch Stahlstangen, um einen Anschluss für das künftige Mauerwerk zu haben.

Als nächstes werden wir die Leerrohre verlegen wie auch den Regenwasser-/Abwasseranschluss herstellen und auf die Maurer für die ersten Steinreihen warten.

Wir werden berichten, sobald die Garage konkrete Formen annimmt.

Nachfolgend ein paar ausgewählte Fotos der arbeitsreichen Tage: