Freitag, 27. Dezember 2013

Doppelgarage - Entwässerung und Beleuchtung

Wie man das blanke Entsetzen in das Gesicht einer Verkäuferin zaubern kann, mussten wir unfreiwillig feststellen, als wir fast unzählige HT- und KG-Teile für unsere nächste Eigenleistung im Baumarkt eingekauft hatten.

Trotz gründlicher Planung ist es für uns Laien nicht möglich gewesen, exakt zu planen, wo welcher Bogen oder auch Abzweig passen wird, so dass wir uns entsprechend großzügig einen Vorrat mit Option auf Rückgabe zugelegt hatten.

Dank unserer Väter gruben wir gemeinsam am 02. November die Gräben für Ab- und Regenwasserleitungen und legten die Bestandsleitungen frei.
Da es unentwegt regnete, gestaltete sich insbesondere die Arbeit unter dem Vordach auf der Westseite der Garage schwierig, da der Boden stark durchnässt und wegen dem Matsch kaum ein sicherer Stand möglich war. Positiv war hier, dass der Boden durch das Wasser zwar schwerer aber mangels Mineralgemisch etwas leichter als im Inneren entfernt werden konnte.

Drinnen halfen nur Spitzhacken, um durch das verdichtete Mineralgemisch hindurchzukommen. Man muss wissen, dass, als das Haus geplant und gebaut wurde, hier mal ein Carport entstehen sollte, weswegen entsprechend großzügig der Boden ausgetauscht und verdichtet worden war.

Nach knapp 2 Stunden waren die wesentlichen Gräben bereits angelegt und es konnte gebastelt sowie probiert werden. Ziel war es, mit möglichst wenig Verschnitt und geringer Stückzahl die Entwässerungsleitungen zu verbinden. Die Vielzahl an Bögen machte das Ganze nicht unbedingt einfacher aber mit entsprechender Geduld leistbar.
Der jeweilige Anschluss an der Bestandsleitung mittels Überschiebmuffen gestaltete sich hingegen schwieriger, da hier absolute Sauberkeit und ein genaues Maß beim Durchtrennen wie auch Einpassen von Nöten waren.

Am Ende des Tages waren die Abwasserleitungen für Stand-WC, Waschbecken und Ausgussbecken angeschlossen und auch das Regenwasser lief kontrolliert in die richtige Leitung.

Pflichtbewusst hielten wir uns an die Vorgaben der Baugenehmigung, in der unter anderem eine erneute Dichtigkeitsprüfung der Abwasserleitung gefordert ist.

Vom Klärwerk organisierten wir uns Dichtkissen, drückten die Leitung ab und mussten erkennen, dass die Abwasserleitung undicht ist; bis zu 40 Liter gingen in nur 30 Minuten verloren.
Bei der Vielzahl an Versuchen hätte unsere Baugrube längst vollgelaufen sein müssen, doch dort war es trocken. Der stets anwesende Mitarbeiter des Abwasserbetriebs vermutete das WC als Ursache und empfahl einen Test der nur dort verlegten Leitungen und siehe da, auch dort war alles dicht.

Da es nicht an den neuen Leitungen lag, war die Ratlosigkeit groß und das Rätselraten begann.
Wir zogen den Generalunternehmer des Hausbaus hinzu, der sich zwar ein Stück weit auf die damals bestandene Dichtigkeitsprüfung berief aber dennoch sehr lösungsorientiert handelte. Nachdem eine Befahrung der Bestandsleitung mittels Kamera durch das damals zuständige Tiefbauunternehmen keine Erkenntnisse brachte und die Stimmung "Schuld kann nur der Bauherr sein" wenig Vertrauen erweckte, schaltete das Generalunternehmen eine unabhängige Fachfirma ein. Diese fand nach nur 5 Minuten mehrere Schäden kurz vor dem Abwasserschacht im Wall des Grundstücks.
Verdrehte Rohre, schiefe Sägekanten und zu kurze Enden in den Übergängen zeugten als Ursache für den sichtbaren Erdeintritt, sichtbare Dichtungen und messbaren Wasserverlust.
Nach 6 Wochen der Ungewissheit machte sich bei uns Erleichterung breit und wir sind froh, dass wir wegen des Garagenanbaus bereits jetzt und nicht erst in 30 Jahren zur Wiederholungsprüfung gezwungen waren.

Im kommenden Jahr wird der Schaden behoben, um aufgrund der Weihnachtstage und eventuellem Frost nicht in zeitliche Probleme zu geraten, denn zeitkristisch ist die Maßnahme zurzeit noch nicht.

Nachdem die undichten Stellen gefunden waren, konnten wir endlich die Gräben schließen, noch ein paar Frischwasserleitungen einziehen und nun mit unseren Autos wieder auf dem Grundstück und in unserer Garage parken. Um die neuverlegten Rohre vor Steinen und Erddruck zu schützen, verbauten wir gut 1 Tonne Füllsand in den Gräben, ehe diese mit Mineralgemisch verfüllt wurden.

In diesen Tagen hat unser Elektriker die Garage an die Stromversorgung des Hauses angeschlossen und erste Lampen wie auch Schalter und Steckdosen montiert. Nun wacht ein weiterer Bewegungsmelder über das, was sich auf der Auffahrt tut und schaltet unabhängig von der Eingangsbeleuchtung des Hauses die Up-and-Down-Leuchten an der Garage.
Auch wenn die Garage noch nicht ganz fertig ist, so tragen allein diese Lampen und die nicht mehr freiliegenden Kabel zu einem positiven Gesamtbild des Baufortschritts bei.

Als nächste Maßnahmen stehen die Fertigstellung der Elektrik und der Bodenaufbau sowie die Drainage im Vordergrund. Danach folgen Pflasterarbeiten und dann Tore, Fenster und die Türen - wir werden berichten.

Zum Jahresende bieten wir noch die folgenden bildlichen Eindrücke: