Montag, 12. Mai 2014

Entwässerungsleitungen repariert

Ende Dezember 2013 hatten wir bereits in diesem Blog berichten müssen, dass wir unsere erweiterte Abwasserleitung nicht abgenommen bekommen, da diese undicht ist. Nach vielem Hin und Her über Ursache und Verursacher nebst aufwendiger Recherchearbeiten (Kamera, etc.) konnte nach 6 Monaten der Verursacher dazu bewegt werden, endlich an die Beseitigung der Mängel zu gehen.

Das Tiefbauunternehmen hatte vermutlich darauf spekuliert, die ganze Angelegenheit aussitzen zu können und lieber ertragreichen Arbeiten nachzugehen, doch aufgrund der geplanten Pflasterarbeiten entstand Zeitdruck. Nachdem diverse Termine kommentarlos platzten bat ich das zuständige Generalunternehmen um die notwendige Unterstützung, die auch gewohnt erfolgte.

Einen Tag nach meinem Hilferuf über eine erneut drohende Terminverschleppung stand ein Team des Tiefbauunternehmens vor der Tür, entfernte zunächst einen Teil der Bodendecker und legte mit einem kleinen Bagger los. Das Aussehen der Auffahrt wurde um 2,5 Jahre zurückversetzt und ähnelte den Anfängen der Bauphase ... Erst wurde der von einer Fremdfirma per Kamera festgestellte Verfall am Abwasserschacht im oberen Bereich freigelegt und die mangelhaft ausgeführten KG-Teile ausgetauscht.

Dort wurde klar, dass die damalige Ausführung mit fachgerecht nichts zu tun hatte und auch die Verfüllung ohne Füllsand nicht einmal einem Laien passieren darf. Der Kommentar eines Mitarbeiters: "war halt auf einem Samstag" machte die Sache auch nicht verständlicher.
Es stand zu befürchten, dass der gesamte Verfall schadhaft ausgeführt wurde, doch die technischen Möglichkeiten aufgrund des kleinen mitgeführten Baggers ließen nur eine Teilreparatur zu und so entstand die Hoffnung, dass auch nur dort tatsächlich nachgebessert werden muss.

Im nächsten Schritt wurde das Regenwasserrohr im Bereich der Garage freigelegt. In dessen Leitungsverlauf gab es schon vor 2,5 Jahren einen Bruch mit Wasseraustritt, so dass zu vermuten war, dass auch weitere Teile gequetscht sind. Einen Beweis lieferten wir der Tiefbaufirma im Bereich unserer Erdarbeiten für das Streifenfundament der Garage, dort legten wir ein Stück der Leitung frei, das gut 70% an Durchmesser durch eine erhebliche Quetschung einbüsste und stellenweise zu reißen drohte.

Da sich die Tiefbaufirma seinerzeit nicht in der Lage sah, kurzfristig den Schaden zu beseitigen (wir berichteten) bauten wir vor dem Betonieren ein Leerrohr um die schadhafte Rohrleitung.
Dies machte sich jetzt bezahlt und beim Freilegen stellte sich heraus, dass unsere Arbeiten nicht ursächlich für die Quetschung waren, denn auch weit vom Fundament entfernt, auf 2 Metern Länge, war das Rohr platt gedrückt und teilweise undicht. Dies erklärt auch, warum wir fast täglich mehr und mehr an einer Stelle mit unserem PKW versanken.

Nach Reparatur beider Leitungswege musste die Tiefbaufirma noch die Dichtheit der Abwasserleitung nachweisen und im Beisein des Abwasserbetriebs der Stadt Bückeburg die Leitung abgedrückt werden.
Also kam das Team am Folgetag wieder, setzte ein Dichtkissen im Abwasserschacht ein und füllte die Rohrleitung mit Wasser. Nachdem die sogenannte Säule zunächst fiel, blieb diese stabil stehen und der zuständige Sachbearbeiter wurde hinzugezogen. Wie schon zu meinen Fehlversuchen sank auch jetzt wieder der Wasserstand in der Leitung, wenn auch nicht mehr so schnell wie bisher, aber messbar und weit entfernt von vertretbaren Toleranzwerten.

Auch wenn mögliches Abwasser im Erdreich nach gut 0,5m durch Versickerung keinen Schaden mehr im Grundwasser anrichten kann, so möchten die Abwasserbetriebe durch Überlastung der zum Teil sehr alten Leitungswege und Klärwerke diese vor Eintritt zusätzlichen Wassers schützen. Daher legen diese viel Wert auf dichte Abwasserleitungen und schauen gerade bei Neubauten und Reparaturarbeiten besonders genau hin, was in unserem Fall letztlich auch zu begrüßen ist.

Die Ratlosigkeit des Sachbearbeiters ließ ihn mit den Tiefbauarbeitern in Spekulationen verfallen sowie die Erkenntnis wachsen, dass es ja nur die privat erstellte Leitung sein könne und daher das Loch am Schacht verfüllt werden kann. Dem Bauherren schlug die sich festigende Meinung auf Stimmung und Magen, hatte er doch viel Rechercherarbeit, meist als Einzelkämpfer, geleistet und den Verursacher mit Videobeweisen festmachen können. Nun doch wieder als Verusacher in der Beweispflicht zu sein und so 6 Monate Zeit verlohren zu haben, konnte nicht akzeptiert werden. Das Generalunternehmen wurde um Unterstützung gebeten, das mit Nachdruck die Tiefbaufirma in die Pflicht nahm und eine abschließende Klärung des Zustandes am Schacht einforderte.

Nachdem der Sachbearbeiter das Nicht-Bestehen feststellte und abrückte, demontierten die Tiefbauarbeiter die reparierten Leitungsteile am Schacht, drückten nun auch die im Erdreich verborgenen 2m ab und siehe da, der Wasserstand fiel auch ohne Anschluss von irgendwelchen Leitungen von Haus oder Garage. Ursache war damit unbestreitbar der gesamte Verfall am Abwasserschacht.

Da nun ein 8t Bagger erforderlich wurde und dieser nicht kurzfristig verfügbar war, musste auch wegen des Urlaubs des Abwasserbetriebssachbearbeiters, der übrigens keinen Vertreter hat, die Reparatur und Dichtheitsprüfung bis nach Ostern aufgeschoben werden.

Bis heute (12.05.2014) hat es nun gedauert, bis die mangelhafte Verfallung am Abwasserschacht repariert und die Dichtheitsprüfung bestanden worden ist.
Auch wenn diese Arbeiten sich zu lange hingezogen und ihre Spuren am Grundstück hinterlassen haben, so war diese außergerichtliche Lösung sicher zeit- und kostensparender.

Mit der bescheinigten Dichtheit und dem Abschluss der Reparaturarbeiten können nun endlich die weiteren Planungen für die Pflasterarbeiten anlaufen.

Wir werden berichten, sobald es dort Fortschritte gibt und bieten nachfolgend ein paar Fotos rund um unsere Verfallung und reparierte Regenwasserleitung.